Der Mann im Fahrstuhl

Der Mann im Fahrstuhl

Fluchtversuch nach Heiner Müller

Premiere: 17. April 2018 im Theaterhaus Mitte Berlin

Wo bin ich. Schwarz ist alles was ich seh.

Hab ich sehn gesagt. Und woher weißt du, Alter

Ob du noch Augen hast für Schwarz oder Weiß.

Ist Nacht oder bin ich schon unter mir

Kein Unterschied mehr zwischen Tag und Nacht

Und zwischen mir und mir kein Unterschied.

(H. Müller, Traktor)

Im selben Jahr, als Heiner Müller den Textblock Der Mann im Fahrstuhl schreibt und in das Revolutionsstück „Der Auftrag“ verpflanzt, starten zwei Familien aus Thüringen nachts im selbstgebauten Heißluftballon in eine ungewisse Reise. Der berühmte Fluchtversuch aus der DDR 1979 war ein Flug ins Unbekannte, durch die lichtlose Heimat in einem verrücktgewordenen Fahrstuhl, der – so die Hoffnung – den eisernen Vorhang überwinden und den fernen Westen erreichen sollte. Die Auswanderer landen glücklich im Sowieso-Landstrich, Müllers Fahrstuhlfahrer wird in einem Land der dritten Welt ausgespuckt. Ihre Fahrten stehen wie Irrlichter in der Zeit.

PKRK inszeniert Müllers Prosablock mit fünf Stimmen, konzentriert auf 80×80 Zentimeter. Ein Fluchtversuch aus dem Raum ohne Richtung.

  • Regie: Susann Neuenfeldt
  • Text: Susann Neuenfeldt und Simon Strick
  • Bühne: Werner Türk
  • Choreographie: Maike Möller-Engemann
  • Musik & Licht: Holger Duhn
  • Schauspiel: Josefin Fischer, Maike Möller-Engemann, Alina Hüntgen, Jakob Karas, Tim Engemann, Simon Strick
  • Besonderen Dank an: Ronald Spratte
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