Jakob der Lügner / Fake News

Jakob der Lügner / Fake News

Nach Jurek Beckers gleichnamigen Roman und Texten von Heiner Müller

Premiere: am 25.03.2017 im Theaterhaus Mitte Berlin

In einem polnischen Ghetto erfindet sich der Jude Jakob Heym ein Radio, das hoffnungsvolle Nachrichten vom Vormarsch der russischen Befreier bringt.

Jakob wird zum Lügner, der durch Fake News Optimismus verbreitet.

Die Lügen entwickeln ein Eigenleben: sie werden notwendig zum täglichen Überleben der Ghettobewohner, und sie fordern Opfer. Das Waisenkind Lina ist der liebste Zuhörer von Jakobs Notlügen.

Jurek Beckers Roman Jakob der Lügner (1969) zeigt nicht den Widerstand, den heroischen Kampf, sondern den Alltag in einer Welt, in der sich beide Seiten an das Entsetzlichste gewöhnt haben.

Der Roman, von Becker zuerst als Drehbuch konzipiert, wurde mit dem Nationalpreis der DDR ausgezeichnet. Frank Beyers Verfilmung von 1974 ist die einzige DEFA-Produktion, die für einen Oscar nominiert wurde.

Jakob der Lügner ist ein notwendiger Text, der uns das Leben mit Lügen, Notlügen und notwendigen Lügen erklärt. Becker ist schlauer als unsere Fantasien von einem guten Ende der Geschichte. Ein apokalyptischer und geerdeter Text, der unser Demokratieverständnis aktualisiert:

„Ein Lügner mit Gewissensbissen wird sein Leben lang ein Stümper bleiben. In dieser Branche musst du aus dem Vollen schöpfen.“

 

  • Regie: Susann Neuenfeldt
  • Bühne: Werner Türk
  • Adaption: Simon Strick
  • Choreographie: Maike Möller
  • Musik & Licht: Holger Duhn
  • Regieassistenz: Richard Pfützenreuter
  • Schauspiel: Jana Olschewski, Maike Möller, Simon Strick, Josefin Fischer, Jakob Karas
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