Nakkt unter Wölfen
Intergenerationales Theaterprojekt in Zusammenarbeit mit der Anne-Frank-Stiftung
Premiere: 2013 im Theater Stolperdraht, Schwedt
Jugendliche konfrontieren die Kriegsgeschichten von Senioren, deren Erinnerungen als Kriegskinder. Es geht um eine gemeinsame Erfahrung, aber sie muss erkämpft werden in der Auseinandersetzung. Wenn die Erwachsenen sich als Kinder imaginieren ist Vorsicht geboten.
Die Jugendlichen hören nicht einfach zu und lernen brav über ferne Zeiten. Sie wissen um die Macht der Großen, die Geschichte zu schreiben. Sie passen auf sich auf, während sie zuhören und Fragen stellen. Ihr Lauschen ist das eines Wolfes.
Passt auf wenn ihr mit den Menschen redet. Sie wollen euch erzählen was ihr denken sollt. Sie wollen euch erzählen dass ihr nichts wisst. Sie wollen euch erzählen wie es früher war, dass alles bei ihnen anfängt. Sie erfinden Ausflüchte. Sie verschweigen Sachen. Wenn ihr sie fragt, seid wachsam. Haltet euch an die Fragen. Nicht improvisieren. Lasst ihnen keine Schwäche durchgehen.
Keine Ausflüchte. Die Menschen sind Fluchttiere.Sie wollen fliehen. Fliehen, vor dem was sie getan haben.
Sie wollen zwei Vergangenheiten haben. Passt auf, immer wenn sie etwas erzählen, verstecken sie dabei etwas anderes. Was sie sagen, zieht einen Vorhang vor etwas anderes. Und dahinter liegt das Heulen.