TreuhandTechno
Künstlerisches Forschungsprojekt zum Zusammenhang von Technoentstehung und Treuhandabwicklung ostdeutscher Betriebe
TreuhandTechno Rostock
TreuhandTechno Rostock“
Theater trifft Techno trifft Theater
Das Theaterkollektiv Panzerkreuzer Rotkäppchen (PKRK) lädt in Zusammenarbeit mit dem Peter Weiss Haus Rostock zu seinem neuesten Projekt: „TreuhandTechno Rostock“, in die neu bezogene Spielstätte es Freigeist Theater ein. Diese außergewöhnliche Performance verbindet die Geschichte der Treuhand-Abwicklung der Werft- und Fischereibetriebe mit der Entstehung der Techno-Kultur im Rostock der 1990er Jahre.
Basierend auf intensiver Recherche, darunter Zeitzeuginnen-Interviews, erzählt das Stück von den emotionalen und kulturellen Umbrüchen jener Zeit.
Schauplatz der Uraufführung ist das ehemalige Fischereigelände in Rostock-Marienehe, wo lokale Techno-Akteur:innen und Betroffene der Treuhand-Abwicklung eingebunden werden.
Das Projekt ist Teil der bundesweit bekannten „TreuhandTechno“-Reihe, die den Verlust von Arbeitsbiografien und die Trauer über Deindustrialisierung in den 90ern künstlerisch aufarbeitet.
Premiere: 22.02.2025, 19 Uhr – Rostock-Marienehe – Freigeist Theater, Fischerweg 103, 18069 Rostock. Eintritt 10 Euro.
Weitere Infos unter:
Tickets: hier
Ruhe liegt in der Luft, denn die Maschinen machen kein Geräusch. (…) Ich wittere den Duft der Eskalation. (…) Die Wände weggesprengt und mein exponentiell schlagendes Herz wird stehenbleiben im Glück der Freiheit, während meine Füße weiter tanzen von Position zu Position, von Sequenz zu Sequenz. Ich taumele in die Eskalation, allein, und ewig, bis die Leere dieser Welt ausgezählt sein wird.“ (Simon Strick, Die gute Maschine von G)
Warum ist gerade JETZT die Frage nach dem Zusammenhang von Treuhandabwicklung und Technokultur in den 90er Jahren so relevant wie nie? Weil eine Historisierung der Technokultur im öffentlichen Diskurs eingesetzt hat, die Treuhand-Geschichte(n) nicht mit einbezieht. Weil die 45 km langen Treuhand-Akten 30 Jahre nach Verschluss jetzt erst frei gegeben werden. Weil die Treuhand-Abwicklungen in Ostdeutschland mit starken Verwerfungen einhergingen, an die rechte Demagogen leicht anknüpfen können. Weil derzeit die Techno-Clubs sterben, wie die Ost-Betriebe damals. Weil die Trennung von Deindustrialisierung und Jugendkultur in der Wendezeit zu einem Generationskonflikt im Osten geführt hat, der den heutigen „Emotrouble Ost“ mitprägt. Weil es an der Zeit ist, diesem Emotrouble Raum zu geben.